2006-12-13

Tabu: Schmerzen beim Sex. Auch bei Männern?!

Das Stichwort ist Prostatopathie. Ein chronisches Schmerzsyndrom des Beckens. Eine Erkrankung, deren Ursache meist unbekannt ist und vorwiegend junge Männer im Alter von 25-40 Jahren betrifft. Wie bei so vielen tabuisierten Kranheiten grassieren auch hier unterschiedliche Namen und Kategorien. Zur Zeit macht man eins aus zwei. Unter Prostatopathie fasst man zwei chronische Krankheitsbilder zusammen: Die chronische abakterielle Prostatitis und die Prostatadynie (chronisches nichtenzündliches Schmerzsyndrom des Beckens).

Ursachen
Die Ursachen sind unklar und werden in Fachliteratur als psychosomatisch angegeben. Krankheitserreger sind trotz chronischer Prostataentzündung nicht nachweisbar.

Symptome
  • Spannungs-und Druckgefühl hinter dem Schambein
  • Kältegefühl und Brennen hinter dem Schambein
  • Druckgefühl und/oder Schmerzen am Damm bzw. Beckenboden und um den After
  • Ziehen in der Leiste mit Ausstrahlung in die Hoden
  • Spannung und/oder Schmerzen im Kreuzbereich
  • Stuhldrang und Stuhlunregelmässigkeiten
  • vermehrter Harndrang
  • erschwertes Wasserlassen
  • nächtlicher Harndrang
  • Nachträufeln
  • Restharngefühl
  • Brennen am Ende der Harnröhre
  • Erektionsstörungen
  • Schmerzen beim Sex
  • Vorzeitiger Samenerguss
  • fehlende Lustgefühle
Was Sie dagegen tun können
  • ärztlich Untersuchen lassen
  • für Wärme im Beckenbereich sorgen, auch nachts
  • ernähren Sie sich ausgewogen
  • achten Sie auf Ihr Gewicht (BMI unter 25)
  • meiden Sie Alkohol und scharfe Gewürze
  • Im Sommer kalte, nasse Badehosen auswechseln
  • chronischen Husten, Asthma und Heuschnupfen behandeln
  • meiden Sie körperlich schwere Arbeit
  • meiden Sie lange Radfahrten mit unbequemen Velosatteln
  • Lernen Sie Entspannungsübungen z.B. Progressive Relaxation, Autogenes Training
  • Bewegen Sie sich! Ausgezeichnet sind Yoga, Pilates, Nordic Walking, Schwimmen, Tanzen
  • machen Sie gezieltes Beckenbodentraining unter fachlicher Anleitung
  • meiden Sie Stress
  • achten Sie auf eine gute Work-Life-Balance
  • Sprechen Sie mit Ihrer Partnerin/mit Ihrem Partner über Ihre Leiden
  • seien Sie sorgsam zu Ihrer Psyche, machen Sie evtl. eine Psychotherapie

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